Uehlfeld. Um wichtige Netzwerke zu pflegen, aber auch um die Ausstellerinnen und Aussteller aus der Heimat zu besuchen, war die Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt mehrere Tage auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin unterwegs. Gemeinsam mit Umweltminister Thorsten Glauber war es ihr dabei auch ein besonderes Anliegen, dem Stand der Stadt Burgbernheim einen Besuch abzustatten. Dort ging es – wie könnte es anders sein – um Streuobst.
Am Stand konnten die Besucherinnen und Besucher aus aller Welt erfahren, was man aus Streuobst, aus zum Beispiel Apfel, Birne, Kirsche oder Zwetschge, Tolles herstellen kann. Streuobstwiesen sind in Bayern die traditionelle Form des Obstanbaus, mehr als 2000 Obstsorten werden in Bayern als Streuobst angebaut. „Auf den Streuobstwiesen ist eine Artenvielfalt zu finden, die ihresgleichen sucht. Sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt in Mitteleuropa“, erklärt Schmidt. Den Freien Wählern, denen Schmidt und Glauber angehören, liegt die Streuobst-Förderung sehr am Herzen.
„Zugleich, und das ist genauso wichtig wie der Artenschutz, leistet die Streuobstproduktion einen bedeutenden Beitrag zur Versorgung unserer Bevölkerung mit gesunden und regionalen Lebensmitteln“, so die Landtagsabgeordnete Schmidt. Um diese Vielfalt zu schützen und zu fördern, habe der Freistaat mit den Naturschutz- und Landschaftspflegeverbänden, den Bauern, den Saftherstellern, Baumschulen, Gartenbauvereinen und weiteren Akteuren den Streuobstpakt geschlossen. Ziel dieses Paktes ist es unter anderem, bis 2035 eine Million zusätzliche Bäume zu pflanzen und bestehende Streuobstwiesen zu erhalten. Auch Burgbernheim profitiert von diesem Pakt.
Und weil man nur bewahren kann, was man kennt und schätzt, entsteht in Burgbernheim gerade auch ein Streuobstkompetenzzentrum. Hier können Schulklassen, Familien, Ausflügler, Busreisende oder Individualreisende mit allen Sinnen erfahren, was Streuobstanbau bedeutet. „Der Streuobstanbau hat in unserer Region seit Ende des 18. Jahrhunderts Tradition. Das Wissen, das in dieser Zeit angehäuft wurde, müssen wir unbedingt bewahren“, sagt Schmidt. „Wir müssen die Menschen sensibilisieren für nachhaltige Entwicklung, für den Wert von Nahrungsmitteln aus der Region, für Natur- und Umweltschutz.“ Das sei umso wichtiger, weil seit 1965 rund 70 Prozent der Streuobstbestände in Bayern verschwunden seien.