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Gabi Schmidt bei ihrem Besuch in der Ausgabestelle der Tafel in Bad Windsheim.
03.03.2023

Tafeln: Gabi Schmidt nimmt Bund in die Pflicht

Landtagsabgeordnete mahnt, dass sich der Staat nicht aus der Verantwortung stehlen darf

Uehlfeld. „Die Bundesregierung darf die Tafeln nicht länger im Regen stehen lassen“, macht die Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt nach einem Gespräch mit Thomas Nicol, dem Vorsitzenden von „Iss was – Die Aischgründer Tafel“, klar. „Staat und Gesellschaft überlassen hier allzu gern Aufgaben, die uns alle angehen, einigen wenigen Ehrenamtlichen“, so die Politikerin der Freien Wähler. Sie fordert deshalb die örtlichen Bundestagsabgeordneten in einem Brief dazu auf, im Bundestag die Weichen für eine bessere Unterstützung der Tafeln zu stellen – freilich nur als Zwischenschritt: „Erreichen müssen wir, dass die Bedürftigen gar nicht mehr auf Lebensmittelspenden angewiesen sind.“

„Es sind Freiwillige, die sich in Flüchtlingskrisen und Zeiten der Inflation aufopfern, um die nun größer gewordene Zahl von Bedürftigen zu versorgen“, sagt Schmidt. Oft genug handle es sich dabei um Ehrenamtliche in weit fortgeschrittenem Alter. „Aber es kann doch nicht sein, dass sich der Staat hier rar macht und die Ehrenamtlichen deshalb mit übergroßem Engagement in die Bresche springen müssen“, kritisiert die Landtagsabgeordnete. Die Bundesregierung sei in der Pflicht, ihre Unterstützung der Lebensmittelausgabestellen auf neue Füße zu stellen.

„Die Ehrenamtlichen engagieren sich gerne, weil ihnen die Tafelkunden am Herzen liegen. Das heißt aber nicht, dass sich der Staat deshalb aus der Verantwortung stehlen kann“, mahnt Schmidt.

Der Freistaat Bayern engagiere sich in der Unterstützung der Tafeln sehr. So wurden im Frühjahr 2022 zusätzliche 200 000 Euro für Lebensmittel zur Verfügung gestellt, um auf den Umstand zu reagieren, dass die Zahl der Tafelkunden durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Lebenshaltungskosten gestiegen ist, die Lebensmittelspenden gleichzeitig aber zurückgegangen sind.

Die Staatsregierung fördert den Landesverband Tafel Bayern e. V. und die Tafeln in Bayern seit 2019 mit regelmäßigen Zahlungen. 2023 steigt die Unterstützung zum Ausgleich der Inflation und der Energiekosten auf eine Million Euro. 

Gabi Schmidt besuchte auch die Ehrenamtlichen der Bad Windsheimer Ausgabestelle der Tafel, die wegen der bevorstehenden Sanierung der Berufsschule mittelfristig in neue Räume ziehen muss: „Ich hoffe sehr, dass bald eine andere Unterkunft für die Tafel gefunden werden kann“, so die Abgeordnete der Freien Wähler. Sie habe größte Hochachtung vor den Ehrenamtlichen, die sich aufopferungsvoll in den verschiedenen Ausgabestellen engagieren. 

Die Politikerin der Freien Wähler nimmt in Bezug auf die Tafeln ebenfalls den Landkreis in die Pflicht: „Auch bei uns geschieht zu wenig und es  ist mir sehr wichtig, dass die Situation der örtlichen Tafel-Ausgabestellen ernsthaft im Sozialausschuss des Landkreises thematisiert wird.“