Schmidt: „Widerspruchslösung ist der beste Kompromiss"
Landtagsabgeordnete Schmidt zum Tag der Organspende
Uehlfeld. Die Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Gabi Schmidt spricht sich anlässlich des Tags der Organspende offen für die Einführung einer Widerspruchslösung aus. Schmidt fordert seit Jahren eine entsprechende Gesetzesänderung auf Bundesebene. Sie beklagt die stets niedrigen postmortalen Organspendezahlen in Deutschland. So hatten 2017 lediglich 797 Menschen nach ihrem Tod ein Organ gespendet, was den niedrigsten Wert seit 20 Jahren darstellt. Gleichzeitig stehen 9.500 Menschen in Deutschland auf der Warteliste für ein neues Organ. Jeden Tag sterben unnötigerweise drei Menschen, weil für sie kein Organ zur Transplantation zur Verfügung steht. „Diese Zahlen zeigen, dass es endlich ein Gesetz braucht. Und die Widerspruchslösung bietet hierzu den besten Kompromiss an“, so die Abgeordnete.Dass dieses System funktioniert, zeige vor allem das Beispiel Österreich. In der kleinen Alpenrepublik, wo die Widerspruchslösung gesetzlich verankert ist, werden fast genauso viele Organe gespendet wie in Deutschland. Dies hat zur Folge, dass die Warteliste immer kürzer wird. „Wenn es bei unserem Nachbar funktioniert, warum dann nicht bei uns?“ Schmidt betont, dass man immer und jederzeit widersprechen könne. Es kann also niemand gezwungen werden, seine Organe zu spenden. „Das Selbstbestimmungsrecht bleibt auf alle Fälle erhalten.“Die Landtagsabgeordnete fordert Politik und Gesellschaft auf, es ihr gleich zu tun und sich offen für die Widerspruchslösung auszusprechen. „Ich weiß, dass Organspende für viele ein Tabuthema ist, doch ist es höchste Zeit, endlich gesetzgeberisch zu handeln. Deshalb braucht die Widerspruchslösung starken Rückenwind aus der Bevölkerung.“