Schmidt: Pflegeeinrichtungen brauchen eine Entlastung, nicht zusätzliche Belastungen

Uehlfeld. Zweieinhalb Jahre hält die Corona-Pandemie die Welt schon in Atem und gerade in den Seniorenzentren und Pflegeeinrichtungen ist der Alltag seitdem ein ganz anderer. Die Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt (Freie Wähler) informierte sich deshalb im Seniorenzentrum St. Maximilian Kolbe in Scheinfeld über die aktuelle Situation. Sie sprach dazu mit Beschäftigten und der Leitung des Hauses bzw. des örtlichen Caritas-Verbandes. 

Zur Sprache kam dabei unter anderem die Maskenpflicht für die Beschäftigten von Seniorenzentren, die beim Personal für viel Unmut sorgt. Die Mitarbeiterinnen drückten gegenüber der Landtagsabgeordneten ihr Unverständnis aus, warum sie mit einer Maskenpflicht belegt würden, andernorts aber große Volksfeste oder Sportveranstaltungen ohne Sicherheitsmaßnahmen stattfinden dürften. Schmidt versicherte ihren Gesprächspartnern, ihre Sichtweise nachvollziehen zu können. „Es handelt sich hierbei jedoch um Vorgaben des Bundes“, so Schmidt. Die Staatsregierung versuche aber natürlich hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten für praxistauglichere Regelungen einzutreten.

Ein weiteres Thema war, dass teil- und vollstationäre Pflegeeinrichtungen seit dem 01.10.22 aufgrund einer Vorgabe des Infektionsschutzgesetzes eine oder mehrere Koordinierungspersonen benennen müssen, die unter anderem die Organisations- und Verfahrensabläufe in Bezug auf das Impfen gegen SARS-CoV-2 und die Testung auf SARS-CoV-2 überwachen und sich um die Bevorratung mit Covid-19-Medikamenten kümmern sollen. Schmidt sagte dazu, hinsichtlich dieser Bundesregelung Rücksprache mit ihrer Fraktion zu halten. „Ich finde es sehr problematisch, dass hier auf die ohne stark belasteten Pflegeeinrichtungen zusätzliche Aufgaben abgewälzt werden“, so die Landespolitikerin der Freien Wähler. Ziel müsse hier eine Ent- und nicht eine zusätzliche Belastung sein. 

Mit Blick auf die Zeiten, in denen Seniorenheime aus Sicherheitsgründen keine Besucher einlassen durften, sagte Schmidt: „Ich bin erleichtert, dass Angehörige nun wieder regelmäßig in den Heimen vorbeikommen können. Der soziale Kontakt und der Austausch mit der Familie sind extrem wichtig, das wissen wir alle aus persönlicher Erfahrung.“